Die Gruppe der Sieben, bestehend aus Franklin Carmichael, Lawren S. Harris, A.Y. Jackson, Frank Johnston, Arthur Lismer, J.E.H. MacDonald und Frederick Varley, gilt als eine der bekanntesten Künstlergruppen Kanadas. Obwohl sie offiziell aus sieben Mitgliedern bestand, wird oft auch Tom Thomson als achtes Mitglied betrachtet, da er maßgeblich dazu beitrug, die Gruppe aus der Stadt und in den Algonquin Provincial Park zu führen. Thomson verstarb jedoch tragischerweise bei einem Kanuunfall, bevor die Gruppe offiziell gegründet wurde. Dennoch werden seine Werke oft zusammen mit denen der Gruppe der Sieben ausgestellt, da sein Einfluss auf die Gruppe unverkennbar ist.
Die Gruppe der Sieben war nicht nur eine Künstlergruppe, sondern auch Abenteurer, die sich von den traditionellen europäischen Kunstmethoden und den Einschränkungen des städtischen Lebens lösen wollten. Mit ihrer Verwendung von kräftigen Farbpaletten, dem großzügigen Einsatz von Farbe und der Präzision ihrer Unschärfe gelang es ihnen, die Stärke und Zerbrechlichkeit der Natur einzufangen. Durch die Darstellung von Licht und Schatten, Vordergrund und Ferne hielten sie flüchtige Momente fest und gaben einen flüchtigen Einblick in das nördliche Ontario.
Viele ihrer Gemälde stammen aus den Paddelparadiesen Ontarios, wie Algonquin, Georgian Bay und der Algoma-Region. Im Laufe der Jahre bereisten und malten die Mitglieder der Gruppe der Sieben jedoch auch die Arktis, die Rocky Mountains, die Ostküste und Quebec. Ihre erste Ausstellung in der Art Gallery of Toronto fand am 7. Mai 1920 statt. Vor der Ausstellung glaubte man allgemein, dass die kanadische Landschaft nicht würdig sei, gemalt zu werden. Von den 120 ausgestellten Gemälden wurden nur sechs verkauft. Obwohl ihre Arbeit von der europäischen Tradition abwich, eroberten sie die Herzen und die Vorstellungskraft der Massen.
"In diesen starken und feierlichen Landschaften des Nordens hatte ich das Gefühl, als würde sich die kanadische Seele vor mir enthüllen, etwas Geheimes, Hohes und Schönes... Und so entstand die Arbeit der Gruppe der Sieben aus der Liebe zum Land, und dieser Geist lehrte uns, wie das Land gemalt werden sollte." - Lawren Harris
Die Gruppe der Sieben hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen und das Verständnis für die natürliche Schönheit Kanadas in all ihrer Vielfalt geprägt. Ihre Werke können heute im National Gallery of Canada in Ottawa und in der Art Gallery of Ontario in Toronto bewundert werden. Anlässlich des 100. Jahrestages ihrer ersten Ausstellung werden mehr als 280 ihrer besten Werke in einer einjährigen Ausstellung in der McMichael Gallery in Kleinburg, Ontario, präsentiert.
Die Suche nach den Malorten der Gruppe der Sieben
Die Gruppe der Sieben malte oft an abgelegenen Orten, die nur mit dem Kanu erreichbar waren. Um diese Malorte zu identifizieren, haben die abenteuerlustigen Paddler Gary und Joanie McGuffin intensive Recherchen durchgeführt und Hunderte von genauen Standorten gefunden und kartiert, an denen die Künstler gesessen und gezeichnet oder gemalt haben. Durch ihre eigenen zahlreichen Reisen und ihr intimes Wissen über die Landschaften konnten sie diese Orte ausfindig machen.
Die McGuffins sind jedoch der Meinung, dass noch viel Arbeit geleistet werden muss, um weitere Malorte zu identifizieren und verantwortungsbewusste Möglichkeiten zu finden, diese nationalen Schätze mit dem Rest der Welt zu teilen. Sie haben über 400 Malorte identifiziert, aber aus Gründen des Schutzes und der Wahrung der Integrität dieser Orte zögern sie noch, die GPS-Koordinaten zu veröffentlichen. Sie möchten sicherstellen, dass diese Orte respektiert und geehrt werden, damit andere Menschen die gleichen Gewässer befahren und einen einzigartigen Teil der kanadischen Geschichte selbst erleben können.
Die McGuffins haben die Vision, alle Standortkoordinaten in eine Online-Datenbank einzugeben, die es den Nutzern ermöglicht, die Malorte der Gruppe der Sieben virtuell zu besuchen. Sie stellen sich eine umfassende, annotierte Liste aller bekannten Kunstwerke jedes Mitglieds der Gruppe der Sieben vor, die mit einem Foto und einer Beschreibung des jeweiligen Ortes verknüpft ist. Auf diese Weise können die Menschen die Verbindung zwischen den Gemälden und den realen Landschaften, die sie inspiriert haben, besser verstehen.
Die Schätze der Gruppe der Sieben entdecken
Einige der Malorte der Gruppe der Sieben sind öffentlich bekannt und können besucht werden, während andere auf privatem Grund oder aufgrund fehlender Infrastruktur nicht zugänglich sind. Es gibt jedoch Möglichkeiten, die Schönheit der Landschaften zu erleben, die die Künstler inspiriert haben.
Im Algonquin Provincial Park sind viele der Malorte von Tom Thomson entlang des beliebten und zugänglichen Canoe Lake bekannt. Es wird jedoch befürchtet, dass die Malorte übermäßig frequentiert werden könnten, wenn ihre genauen Standorte bekannt gegeben werden. Daher ist es ein Ziel der McGuffins, interpretative Touren anzubieten, bei denen die Geschichte der Gruppe der Sieben mit der Naturgeschichte und dem indigenen Wissen der Malorte verknüpft wird.
Entlang der Nordküste bietet Naturally Superior Adventures eine mehrtägige Seekajaktour auf dem Lake Superior von Jackfish zum Pukaskwa National Park an. Diese Inseln, Buchten, Küstenlinien, endlosen Himmel und fernen Horizonte haben Harris, Carmichael, Casson und Jackson in den 1920er Jahren immer wieder angezogen. Ein Teil dieser Strecke umfasst den Neys Provincial Park, wo sich der steile 4,5 Kilometer lange Wanderweg zum Pic Island Overlook befindet, der Ort mehrerer Gemälde der Gruppe der Sieben ist.
Für diejenigen, die das 100-jährige Jubiläum der Gruppe der Sieben feiern möchten, ohne von ausgetretenen Pfaden abzuweichen, gibt es auch Fahrten in den Regionen Algoma und Algonquin. Hier können Sie die Gemälde aus erster Hand erleben. Bartlett Lodge Resort und The Portage Store bieten gelegentlich Gruppe-der-Sieben-Themenführungen in Frachtkanus an.
Die besten Möglichkeiten, das 101. Jubiläum der Gruppe der Sieben zu feiern, bestehen jedoch darin, die Landschaften, die auf ihren Leinwänden verewigt sind, mit dem Kanu zu erkunden und Wanderungen durchzuführen. Dabei sollte stets darauf geachtet werden, die Umwelt zu respektieren und achtsam mit den natürlichen Ressourcen umzugehen.
Fazit
Die Gruppe der Sieben hat mit ihren beeindruckenden Landschaftsgemälden einen bedeutenden Beitrag zur kanadischen Kunstgeschichte geleistet. Ihre Werke sind nicht nur Ausdruck ihrer Liebe zur Natur, sondern auch ein Spiegelbild der kanadischen Seele. Durch ihre Malerei haben sie die Schönheit und Vielfalt Kanadas in den Fokus gerückt und das Land durch ihre Augen betrachtet. Die Suche nach den Malorten der Gruppe der Sieben ist eine Hommage an ihr Erbe und bietet die Möglichkeit, die Landschaften zu entdecken, die sie so meisterhaft festgehalten haben.