Am 16. November 1990 betrat Bruce Springsteen nach einer zweijährigen Pause wieder die Bühne. Dieses Mal jedoch nicht mit seiner E-Street-Band, sondern ganz alleine mit seiner Gitarre. Das Solo-Konzert fand im Shrine Auditorium in Los Angeles statt.
Ein nervöser Start und eine ungewöhnliche Erfahrung
Bruce Springsteen begann das Konzert mit den Worten: "Wenn ihr euch nach Mitklatschen zumute ist, bitte tut es nicht. Es wird mich durcheinander bringen." Er gestand, dass es für ihn ungewohnt war, alleine auf der Bühne zu stehen, da er normalerweise für seine Publikumsnähe und große Rockshows bekannt war. Doch trotz seiner anfänglichen Nervosität fand er Gefallen daran, solo aufzutreten.
Eine gute Zeit für die Fans
Die 6000 anwesenden Fans erlebten an diesem Abend eine besondere Zeit. Bruce Springsteen spielte viele Lieder von seinem eher akustischen Album "Nebraska" und präsentierte stark umarrangierte Versionen von Klassikern wie "Darkness On The Edge Of Town". Darüber hinaus hatte er vier neue Songs im Gepäck: "Red Headed Woman", "57 Channels (And Nothin' On)", "When The Lights Go Out" und "Real World". Zum Abschluss holte er Jackson Browne und Bonnie Raitt auf die Bühne, um gemeinsam "Across The Borderline" von Ry Cooder und Bob Dylans "Highway 61 Revisited" zu spielen.
Die Jahre der Abwesenheit und persönliche Veränderungen
Vor diesem Solo-Konzert hatte Bruce Springsteen sich rar gemacht. Seine vorherige Tournee lag bereits zwei Jahre zurück. In der Zwischenzeit hatte er viele persönliche Veränderungen durchlebt. Er hatte sich von seiner bisherigen Frau Julianne Phillips getrennt und 1990 Patti Scialfa geheiratet, eine Backgroundsängerin, die seit 1984 Teil der E-Street-Band war. Zudem wurde ihr gemeinsamer Sohn Evan geboren.
Ein Konzert für einen guten Zweck
Das Solo-Konzert von Bruce Springsteen im Shrine Auditorium hatte auch einen wohltätigen Zweck. Es wurde von der Anwaltskanzlei Christic Institute organisiert, die sich für die Unterstützung von Opfern des Reaktorunfalls in Three Mile Island, gegen den Ku-Klux-Klan und US-amerikanische Rechtsradikale einsetzte. Bruce lobte die Aktivitäten des Christic Institute und betonte in einem seiner Songs den Preis, den blinder Glaube und die Weigerung, Illusionen aufzugeben, haben können.
Die Rückkehr zur E-Street-Band und weitere Solokonzerte
Nach diesem Solo-Konzert kehrte Bruce Springsteen 1992 wieder mit seiner Band auf Tournee zurück. Dennoch fand er auch Gefallen an Solokonzerten. Für MTV spielte er beispielsweise das Lied "Red Headed Woman" akustisch und alleine. Später folgten weitere Solotouren zu den Alben "Ghost Of Tom Joad" (1995) und "Devils And Dust" (2005). Seit 1999 tritt er wieder regelmäßig mit seiner E-Street-Band auf.
Fazit
Das Solo-Konzert von Bruce Springsteen im Jahr 1990 war ein besonderes Ereignis in seiner Karriere. Nach einer längeren Pause wagte er es, alleine auf der Bühne zu stehen und präsentierte den Fans eine Mischung aus bekannten Hits und neuen Songs. Das Konzert war nicht nur ein Comeback für den Künstler, sondern auch eine Unterstützung für eine wohltätige Organisation.
Newsletter-Anmeldung
Möchten Sie keine Neuigkeiten aus der Rockwelt verpassen? Melden Sie sich hier für unseren Newsletter an und erhalten Sie regelmäßig Informationen über die wichtigsten Neuigkeiten, spannende Geschichten, Veröffentlichungen und Aktionen!